17000 Bläser - und wir mittenmang!

Mittenmang - mittendrin - war das Motto des Deutschen Evangelischen Posaunentags, kurz DEPT, 2024 in Hamburg. Eine besondere Veranstaltung, die nur alle 8 Jahre stattfindet. So machten sich auch Bläserinnen und Bläser aus dem Hammerbachtal auf ins über 600km entfernte Hamburg. Aus Henfenfeld mit dem Zug und aus Offenhausen mit dem Bus.

In Offenhausen ging es für 25 Bläserinnen und Bläser um 6:00 Uhr los. Nachdem alle Instrumente, Koffer und der "flüssige" Teil unserer Brotzeit eingeladen waren, steuerten wir Altensittenbach an und luden die dortigen Bläserinnen und Bläser, sowie den "festen" Teil der Brotzeit ein. Nun begann die große Fahrt, konnte ja keiner ahnen, dass es länger dauern würde.

10 Stunden und 2 Fass Bier später kamen wir in Hamburg an. Doch viel Zeit die Strapazen der Reise abzulegen blieb nicht, denn der Eröffnungsgottesdienst auf der Moorweide rief schon. Dort war dann zum ersten Mal der Klang von 17000 Trompeten, Posaunen, Tenorhörnen, Tuben und vielem mehr zu hören. Besonders stach hier schon unser Helikon heraus, war es doch Eines von nur Vieren auf dem gesamten DEPT und als Fotomotiv gefragt! Nach einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den Freitag dann bei einem Cocktail und Bierchen ausklingen.

Samstagfrüh ging es, zur Probe für den Schlussgottesdienst, in den Stadtpark. Danach kämpften wir uns durch die Schlange an der U-Bahn, um rechtzeitig an unserm Ziel anzukommen. St. Markus-Hohe Luft, so der Name des Stadtteils, bzw. der Kirche vor der wir zusammen mit dem Posaunenchor Hartmannshof ein Konzert spielen durften. Die Leitung übernahmen Christiane und Katharina Polster (PoCho Hartmannshof), deren Schwester Elisabeth in der dortigen Kirche Kantorin ist. Auch sie haben wir ein Lied dirigieren lassen :). Nach einem familiären Kaffeeempfang ging es für uns Richtung Jan-Fedder-Promenade, wo am Abend die Serenade stattfand. Zur Stärkung gab es ein Fischbrötchen, bevor im Wechselspiel zwischen den vereinten Landesjugendposaunenchören auf dem Schiff "Cap San Diego" und dem auf 1,2 km Länge stehenden "Großen Chor" auf der Promenade die Lieder in den Hamburger Abendhimmel erklangen.

Am Sonntag staunten wir nicht schlecht, als wir uns in eine lange Schlange vor dem Frühstücksbuffet einreihen mussten. Anscheinend hatten alle den Gedanken "morgen gehen wir 10 min eher frühstücken". "Nützt ja nix!" dachten wir uns und luden nach dem Frühstück unser Gepäck wieder in den Bus, bevor es in den Stadtpark zum Schlussgottesdienst ging. Dort wurden wir fast schon Berühmt. Während unser Helikon sich vor Interviewanfragen nicht retten konnte, kamen unter dem Gottesdienst schon die ersten Nachrichten aus der Heimat: "Ihr seid auf meinem Computer" bzw. "Wir sehen euch im Fernsehen". Ja, die Mischung aus unserem "schlumpfblauem" T-Shirt, Lederhose und Steinklopferhut gepaart mit einem besondere Instrumenten sticht einem sofort ins Auge. Und wenn man dann noch im Sichtfeld der Kameras sitzt, ist der ein oder andere TV-Auftritt vorprogrammiert. Nachdem nun alle Interviews gegeben und das Schlusslied "Gloria sei Dir gesungen" gespielt war, traten wir die Heimreise an. Diese dauerte zum Glück nicht so lange wie die Anreise und wir konnten gegen halb 12 nachts alle Bläserinnen und Bläser mitsamt Instrument und Gepäck wieder in Offenhausen ausladen.

Was bleibt sind die vielen schönen und lustigen Erinnerungen und die Vorfreude auf den nächsten DEPT, von dem bisher nur bekannt ist, dass er 2032 stattfindet.

Kevin Pickel, stellv. Obmann Posaunenchor Offenhausen