Unser Chor

Wir sind der Posaunenchor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Offenhausen

Wir sind zwar schon 95 Jahre alt, aber immer noch jung geblieben. Wir sind lustig, weiblich, männlich, gesellig und ehrenamtlich. Wir sind immer im Dienst - bei Sonnenschein, im Regen, bei Hitze, bei Kälte, am Tag und manchmal auch in der Nacht. Wir sind wichtig, sogar sehr wichtig. Eigentlich sind wir unersetzlich, denn: Wir begleiten unsere Gemeindeglieder auf den wichtigen Stationen ihres Lebens, bei ihrer Konfirmation, bei ihrer Hochzeit. Wir spenden Trost für Trauernde und Kranke Wir bereichern den Gottesdienst Wir öffnen Herzen Wir schenken Freude und Kraft für den Alltag Meistens spielen wir ganz gut, manchmal sogar richtig gut und manchmal sind wir froh, wenn uns keiner hört. Aber das macht nichts, denn wir sind ja auch nur Menschen. Menschen mit Stärken und Schwächen. Aber alle mit dem gleichen Ziel, dem Glauben und der Hoffnung Töne zu geben.

Aus der Chronik des Posaunenchores Offenhausen

Die Geschichte des Posaunenchores Offenhausen

Der Posaunenchor Offenhausen wurde am 1. März 1928 von Pfarrer Georg Rothemund und dem Landwirt Paul Brütting aus Vorderhaslach ins Leben gerufen. Zu Beginn fanden sich 22 junge Dorfburschen im Alter von etwa 20 Jahren zusammen, um den Chor zu gründen. Der Anstoß dazu kam durch ein Hochzeitsständchen des Prosberger Posaunenchores, das zuvor in Offenhausen vorgetragen worden war.

Pfarrer Rothemund übernahm die Funktion des Chorobmanns und stiftete die ersten 22 Instrumente, während Paul Brütting als Anleiter und Dirigent der Bläser fungierte. Schon bald entwickelte sich der Chor zu einer festen Größe im Dorfleben und widmete sich mit Hingabe der Musik.

 

Sowie folgende Bläser:
Konrad Birkmann, Georg Büchel, Konrad Felßner, Konrad Haas, Konrad Lindner, Paul Pickel, Georg Prottengeier, Hans Rupprecht, Leonhard Schneider, Konrad Wild, Fritz Wening, Leonhard Wening, Konrad Delling, Peter Eberhard, Hans Prögel, Stefan Prögel, Konrad Prögel, Johann Wild, Georg Wild, Hans Dötsch, Georg Haas und Johann Haas.

Unser Chor 1932

In den folgenden Jahren wuchs der Chor unter der Leitung von Paul Brütting. Als der damalige Hauptlehrer Meyer den Chor dirigierte, nahm der Chor eine noch strukturiertere Form an. Nach Meyers Versetzung übernahm Hauptlehrer Vollrath die Leitung. 1936 übernahm der talentierte Helikonbläser Konrad Birkmann die Chorleitung und gab nach zwei Lehrgängen dem Chor eine exzellente musikalische Führung.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 schrumpfte der Chor jedoch erheblich. Viele Bläser wurden eingezogen, und im Dezember 1941 musste auch Dirigent Konrad Birkmann zum Militärdienst einrücken. Der Chor stand vor einer ungewissen Zukunft. Doch in dieser schwierigen Zeit sprang der 69-jährige Gründungschorleiter Paul Brütting wieder ein. Er nahm sich acht 13- bis 16-jähriger Jungen an und begann, sie musikalisch auszubilden. In dieser Zeit schlossen sich die Chöre aus Offenhausen und Prosberg zusammen, da auch der Prosberger Chor nur noch wenige Bläser hatte. Schon nach wenigen Wochen konnte der Chor ein erstes Lied vortragen: „Ich bete an die Macht der Liebe“. Trotz wiederholter Einberufungen der Bläser während des Krieges gab Paul Brütting niemals auf. Bis zur Konfirmation 1944 war der Chor wieder auf 20 Bläser angewachsen, allesamt im Alter von 11 bis 16 Jahren. Brüttings unermüdlicher Einsatz während dieser Jahre sicherte das Überleben des Chores und bleibt der Grund, warum der Posaunenchor Offenhausen auch heute noch existiert.

Würdige Nachfolger als Chorleiter erwuchsen auch nach dem Krieg unserem Chor aus den eigenen Reihen. Loni Endres hatte den Chor von 1948 – 1955 weiter aufgebaut.

In den Jahren nach dem Krieg wuchsen aus den eigenen Reihen neue Chorleiter heran. Loni Endres führte den Chor von 1948 bis 1955 weiter und übergab dann die Leitung an den damals 24-jährigen Johann Haas. Dass Johann Haas den Chor über Jahrzehnte hinweg prägen würde, ahnte zu dieser Zeit noch niemand. Er leitete den Chor mit großem musikalischen Können und Hingabe für beeindruckende 52 Jahre.

Seit 2007 liegt die musikalische Leitung des Chores in den Händen von Christiane Polster, die die Tradition des Chores mit viel Engagement fortführt. Auch in der Ausbildung neuer Bläser gab es stets würdige Nachfolger, wie Karl Loos, Johann Haas und Christiane Polster, die den Chor unterstützten und ihm halfen, seinen Platz in der Gemeinde weiter zu festigen.

Die Funktion des Chorobmanns war lange Zeit den Ortspfarrern vorbehalten. So waren die Ortspfarrer, beginnend mit Pfarrer Georg Rothemund bis 1953, bis hin zu Pfarrer Georg Polster, der die Aufgabe von 1976 bis 2008 innehatte, stets als Chorobmänner tätig. Seit 2008 übernimmt Erwin Wild diese Aufgabe und trägt damit zur fortwährenden Leitung des Chores bei.

Nach der Übernahme der Chorleitung durch Christiane Polster und die Unterstützung durch den Chor führte das neue Führungsquartett den Posaunenchor mit Elan und Hingabe. Gleich zu Beginn warteten zahlreiche Herausforderungen und wichtige Ereignisse auf die neuen Verantwortlichen. Ein unvergessliches Ereignis war die Teilnahme von acht Bläsern am Deutschen Posaunentag in Leipzig. Es war eine prägende Erfahrung, die allen Beteiligten in Erinnerung bleiben sollte.

Im Jahr 2008 konnte das 80-jährige Jubiläum des Chores gefeiert werden. Dies geschah im Rahmen eines festlichen Konzerts, bei dem auch die Bläser Peter und Richard Büchel für ihre zehnjährigen Verdienste im Bläserdienst geehrt wurden. In der Zwischenzeit fand der Chor auch den Weg ins digitale Zeitalter, mit der Erstellung einer neuen, modernen Internetseite, die die Geschichte des Chores, Bilder, Videos und aktuelle Termine präsentierte.

Das Jahr 2012 brachte eine weitere besondere Reise für den Chor: Ein Ausflug nach Hamburg, um die ehemalige Chorleiterin Elisabeth Polster zu besuchen. Neben einer Hafenrundfahrt und einer spontanen Serenade auf den Landungsbrücken stand auch eine Stadtbesichtigung und ein Gottesdienst auf dem Programm.

Wichtige Ehrungen wurden auch in den folgenden Jahren durchgeführt. So wurden 2012 Toni Stengel, Alexander Merkel, Kevin Pickel, Katrin Merkl und Markus Reitzenstein für zehn Jahre Bläserdienst geehrt. 2013 fand im Rahmen eines Dorfblasens ein ganz besonderes Ereignis statt, als im Dorf und den umliegenden 16 Orten der Kirchengemeinde über 100 Bläser mitwirkten und innerhalb von drei Tagen mehr als 100 Lieder an Bläsermusik erklangen.

Im Oktober 2013 verabschiedete sich Georg Polster nach 32 Jahren als Pfarrer und Chorobmann. Ein feierlicher Gottesdienst begleitete seinen Abschied und würdigte seine langjährige Tätigkeit.

Zum Advent 2014 wurden dann auch folgende Bläserinnen und Bläser für ihre langjährige Treue geehrt: Claudia Stengel, Silvia Ruß, Sonja Leonhardt, Stefan Prögel und Klaus Wenning erhielten Anerkennungen für 25 Jahre Bläserdienst. Ein Jahr später, 2015, stand das 85-jährige Jubiläum des Chores im Mittelpunkt, das mit einem weiteren großen Dorffest gefeiert wurde, bei dem auch das musikalische Können des Chores gebührend gewürdigt wurde.

2016 war ein ereignisreiches Jahr. Der Chor begab sich auf eine Reise zum zweiten Deutschen Posaunentag in Dresden, an dem 15 Bläser teilnahmen. Ein besonderer Moment war das große Bläserkonzert in der Elbe, bei dem mehr als 20.000 Bläser gemeinsam musizierten. Das Jahr brachte auch eine Reihe von Auftritten, darunter bei Festzügen, Gottesdiensten und der Feier zur 500-jährigen Reformation mit einem Festwochenende gefeiert wurde.

Im Advent 2017 wurde erneut eine Ehrung durchgeführt, bei der Steffi Keilholz, Steffi Hansel, Markus Kerschner und Jürgen Redlingshöfer für 25 Jahre Bläserdienst geehrt wurden. Zudem wurde Christiane Polster für ihre 10-jährige Chorleitung und 25 Jahre Organistendienst ausgezeichnet. Ebenfalls im Dezember 2017 fand eine Bläserreise nach Annaberg im Erzgebirge statt, die von Steffi Hansel organisiert wurde und zu einem besonderen Erlebnis für alle Bläser wurde.

Das Jahr 2018 war geprägt von einem großen Jubiläum: dem 90-jährigen Bestehen des Posaunenchores. Der Festgottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Höpfner im Mai war ein Höhepunkt, der mit einem gemütlichen Zusammensein und einer Bilderschau ausklang. Im Juli des gleichen Jahres gab es ein Open-Air-Konzert, das sehr gut ankam und bei dem neben klassischen Bläserstücken auch bekannte Lieder von den Beatles zu hören waren.

Das Jahr 2020 brachte große Herausforderungen, als die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben stark einschränkte. Dennoch zeigte der Chor große Kreativität: Der „Corona-Balkongruß“ wurde ins Leben gerufen, und unter Einhaltung der Hygienevorschriften fanden Freiluftgottesdienste statt, bei denen die Bläser weiterhin musizierten. Auch die Proben wurden wieder aufgenommen, sobald es die Situation zuließ, und die traditionelle Bläserbegleitung bei Beerdigungen und Konfirmationen konnte fortgesetzt werden. Auch übernahm Claudia Stengel in diesem Jahr die Position der Chorobfrau.

Im September 2021 fanden die ersten Bläserehrungen nach den Lockdowns statt. Bei einem festlichen Gottesdienst wurden Christiane Polster für 25 Jahre Bläserdienst sowie Werner Merkel, Werner Mertel, Ernst Niessner, Siegfried Schumann und Erwin Wild für 50 Jahre Bläserdienst geehrt. Leider verlor der Chor in diesem Jahr auch einen treuen Freund und langjährigen Bläser: Siegfried Schumann verstarb überraschend im November 2021 im Alter von 64 Jahren. Er war 51 Jahre lang ein engagiertes Mitglied des Posaunenchores.

Im Jahr 2022 konnte der Chor wieder an vielen traditionellen Veranstaltungen teilnehmen. Auch Ehrungen wurden durchgeführt, darunter für Julian Flohrer und Andreas Stengel für 10 Jahre, Richard Büchel und Gerlinde Thäter für 25 Jahre sowie Anja Liebel für 40 Jahre Bläserdienst. Der Chor nahm im Juli am bayerischen Landesposaunentag in Nürnberg teil. Der Verband feierte mit dem 3-tägigen Event sein 100-jähriges Bestehen. Das Jahr 2022 brachte auch einen personellen Wechsel: Das Pfarrerehepaar Höpfner wurde verabschiedet und die Pfarrstelle wurde mit Pfarrer Dr. Christian Kamleiter neu besetzt.

Leider verstarb im April 2023 der langjährige Bläser Erwin Wild nach einer längeren Krankheit. Er war 53 Jahre lang aktives Mitglied des Posaunenchores und hatte während seiner Zeit als Chorobmann das Leben des Chores mitgestaltet. Im März begann eine neue Jungbläser-Ausbildung. Es fand sich eine stattliche Gruppe von 11 Jungbläsern und - bläserinnen zusammen, die an Trompete, Tenorhorn und Posaune ausgebildet wurden.

Anfang 2024 wurde die Pfarrei Hammerbachtal aus den Kirchengemeinden Engelthal, Henfenfeld und Offenhausen gegründet. Beim Gründungsgottesdienst spielten die drei Chöre gemeinsam. Das gemeinsame Zusammenspiel wurde seitdem zu besonderen Anlässen zu einer Tradition. Der Großteil der Jungbläser-Gruppe spielt seit der Keilberg-Kirchweih im großen Chor tatkräftig mit. Sie bildeten sich auch auf einer Jungbläserfreizeit in Pappenheim und beim Jungbläsertag des Dekanates noch gesondert fort. Ein besonderes Highlight im Jahr 2024 war die Teilnahme am 3. Deutschen Posaunentag in Hamburg. Etwa 20.000 Bläser waren nach Hamburg gereist, um an der Elbe und im Stadtpark gemeinsam zu musizieren. Für uns war aber auch die Einladung in die Kirchengemeinde St. Markus/ Hoheluft etwas sehr Besonderes. Wir spielten im Stadtteil eine Standmusik und waren danach noch zu einem reichhaltigen Kuchenbüffet eingeladen.

Zum Start ins Jahr 2025 nahm der Chor an der dekanatsweiten Bläserfortbildung im Kloster Ensdorf teil, wo Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff uns neue Bläserliteratur vorstellte.

Wir können mit Stolz darauf verweisen, dass in Offenhausen seit der Chorgründung bis heute der Posaunendienst in der Kirchengemeinde ohne Unterbrechung ausgeübt wurde. Bei Gottesdiensten, Gemeindefesten, auch bei jeder Hochzeit oder Beerdigung wirkt unser Posaunenchor mit zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gemeinde.
Offenhausen, 2025

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